Traumatherapie

Der Begriff Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet

so viel wie „Wunde“. Ein Trauma bedeutet eine von außen einwirkende Verletzung der seelisch-psychischen Integrität und beruht auf der wahrgenommenen Diskrepanz zwischen bedrohlichen Umwelteinflüssen und den eigenen Bewältigungsmöglichkeiten.

Der Betroffene erlebt eine Gefährdung seiner körperlichen und oder seelischen Unversehrtheit, kann sich der Situation nicht entziehen und erlebt sich als hilflos und ohnmächtig. Die Folgen eines Traumas (Ängste u.a. seelische Störungen) reichen oft weit über die traumatisierende Situation hinaus bis in die Gegenwart, auch wenn die eigentliche Bedrohungssituation nicht mehr besteht.

 

In der Traumatherapie geht es zum einen darum, den Betroffenen zu vermitteln, dass ihr Verhalten, Denken und Fühlen eine ganz normale Reaktion auf ein extremes Ereignis darstellt. Zum anderen werden den Betroffenen innere und äußere Ressourcen aufgezeigt, die es ihnen ermöglichen, dass Erlebte zu verarbeiten und in ihr Leben zu integrieren.

Ziel ist es, Kräfte und Kompetenzen, wie sie der Person vor der seelischen Erschütterung zur Verfügung standen, wieder zu mobilisieren. Es geht also nicht darum zu vergessen, sondern die Erinnerung so zu verarbeiten, dass eine Integration in das Selbst- und Weltbild des Patienten möglich ist.

Ein bewährtes Verfahren bei der Behandlung von Traumata ist u.a. das sog. EMDR.

 

Die Abkürzung EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. EMDR basiert auf der Beobachtung, dass sich psychische Belastungen verringern, wenn die Augen schnell und rhythmisch bewegt werden, während der Betroffene an das belastende Ereignis denkt. Es geht darum, durch bilaterale Stimulation (wechselseitige induzierte Augenbewegungen, Antippen der Hände etc.) einzelne traumatische Erlebnisse mit Unterstützung des Therapeuten noch einmal zu erleben und zu Ende durchzuarbeiten, bis die gefühlte Erinnerung nicht mehr belastend sondern eher neutral ist. Die Wirksamkeit von EMDR ist vielfach wissenschaftlich nachgewiesen bei der effizienten Bearbeitung von traumatischen Erlebnissen (z.B. sexueller, körperlicher und emotioneller Missbrauch). Auch bei der Behandlung von Angst- und Selbstwertstörungen, Panikattacken, Phobien und Leistungsblockaden findet diese Methode Anwendung.